Artist's Statement |
Malen mit Licht |
Thomas Gretener aus Cham fotografiert seit rund 50 Jahren. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen stiess er vor zehn Jahren auf das Prinzip der «camera obscura»: Fotografieren ohne Linse, dafür mit einem Aufsatz, der wenig Licht
auf den Datenträger lässt. Die Digitalkamera wird zur Lochkamera. Die Brennweite: unspektakuläre 45 mm. Die Blende: lichtschwache f / 180, da braucht es viel Licht oder ein Stativ. Die Technik wird zweitranig, dafür kommt dem Beobachten
grössere Bedeutung zu. Die Fotografie wendet sich einem minimalistischen Prinzip zu. Linien und Formen bestimmen das Bildmotiv. Die Farben verschwimmen und die Fotografie wird zum Bild: Malen mit Licht. Die Abbildungsqualität ist
bescheiden: Die Bilder werden als unscharf empfunden, Überstrahlungen und Farbfehler verfremden sie und sich bewegende Objekte verfliessen. Dafür weisen die Fotos eine anmutige Ästhetik mit schöner Tonalität auf. Sie stehen in
starkem Kontrast zu den heute gängigen scharfen Bildern moderner Kameras. |
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